Autor:in
Elena Ibello
| Publiziert am
14.2.2022
Ob mit oder ohne Krankheit: Es ist wichtig, das eigene Leben gestalten und Tätigkeiten nachgehen zu können, die einem guttun. Mit Krankheit oder Beeinträchtigung ist das oft nicht einfach. Aber es ist möglich. – Sofern die Rahmenbedingungen stimmen.
Plötzlich kann alles anders sein: Ein Unfall, eine Krankheit, eine Beeinträchtigung kann uns mitten im Leben treffen. Manchmal müssen wir nach solchen Ereignissen mit Einschränkungen leben. Das ist immer schwierig. Aber es ist möglich. Und viele betroffene Menschen zeigen uns, dass das Leben mit Krankheit oder Beeinträchtigung nicht nur möglich ist, sondern sehr lebenswert.
Am Tag der Kranken vom 6. März 2022 stehen die Menschen mit Krankheit oder Beeinträchtigung und ihre Angehörigen im Mittelpunkt. Unter dem Motto «Lebe dein Leben» demonstrieren sie, dass die Einschränkungen, die die Betroffenen im Alltag begleiten, zwar immer präsent, aber längst nicht immer tonangebend sind. Einfach ist es nicht, aber wenn folgendes gelingt, ist mehr Selbstbestimmung möglich: Den Blick auf das lenken, was noch geht und dem eigenen Leben seine besondere Qualität gibt.
So wie zum Beispiel Charlize Antolini und ihre gesamte Familie. Das neunjährige Mädchen lebt trotz Cerebralparese ein aktives Leben. Sie besucht die Regelschule und meistert den Schulweg mit ihrem Elektro-Rollstuhl selbständig. In ihrer Freizeit singt sie im Chor, spielt Keyboard und liebt Rollenspiele. Ihr Bruder Tobias und ihre Eltern Ronezete und Thomas Antolini sind stolz auf sie und unterstützen sie dabei, sich genauso viel zuzutrauen wie andere Kinder in ihrem Alter. (Mehr über die Familie Antolini)
Um den Aktivitäten nachzugehen, die einem selbst guttun und die Lebensqualität trotz Krankheit hochzuhalten, braucht es nicht nur die eigene Erlaubnis, sich selbst Gutes zu tun. Es braucht auch die entsprechende Unterstützung. Menschen mit Krankheit oder Beeinträchtigung und ihre Angehörigen brauchen eine gute Betreuung in der richtigen Umgebung. Sie brauchen Menschen um sich, mit denen sie in Beziehung treten können und wo gegenseitige Unterstützung vorhanden ist.
Der Entlastungsdienst Schweiz ist darum überzeugt, dass gute Betreuung für alle zugänglich sein muss. Damit Menschen mit Krankheit weiterhin ihr ganz eigenes, selbstbestimmtes Leben führen können, und damit auch betreuende Angehörige den nötigen Raum erhalten, um Tätigkeiten nachzugehen, die für sie wichtig sind. Darum bietet der Verein Entlastungsdienst Schweiz als Non-Profit-Organisation gute Betreuung zu sozialverträglichen Tarifen an.
«Es hilft, in den ersten Lebensphasen die eigenen Leidenschaften zu entdecken und sich auch Hobbies zu widmen. Denn davon kann man im Alter zehren. Sei es, weil man diesen Aktivitäten immer noch nachgehen kann oder weil die schönen Momente, die damit einhergingen, auch später Kraft geben und Gesprächsstoff bieten», sagt Andre Rotzetter, Präsident der Sparte Pflegeheime der VAKA (Verein Aargauische Spitäler, Kliniken und Pflegeinstitutionen) gegenüber dem Verein «Tag der Kranken». Wer sich also heute aufmacht herauszufinden, für welche Tätigkeiten er oder sie eine Passion hat, tut sich nicht nur etwas Gutes in der Gegenwart. Er oder sie beeinflusst gleichzeitig auch die Zukunft positiv. Warum also nicht einmal eine bekannte Weisheit umkehren: «Zuerst das Vergnügen und dann die Arbeit»?
Jeweils am ersten Märzsonntag im Jahr findet in der Schweiz seit über 80 Jahren der «Tag der Kranken» statt. 2022 lautet das Motto «Lebe dein Leben». Der «Tag der Kranken» ist als Verein organisiert, der Entlastungsdienst Schweiz ist Mitglied.
Der Entlastungsdienst Schweiz hilft mit festen Bezugspersonen in der Betreuung zuhause. Der gemeinnützige Verein setzt sich darüber hinaus für die Anliegen von betreuenden Angehörigen und für die Verbesserung ihrer Rahmenbedingungen ein. Unter anderem lancierte er dazu den Tag für pflegende und betreuende Angehörige vor sieben Jahren in der Deutschschweiz und macht damit regelmässig am 30. Oktober auf die Situation betreuender Angehöriger aufmerksam. 2022 geht es am Tag für pflegende und betreuende Angehörige darum, aufzuzeigen, wie wir den Bedarf an Betreuung in der Schweiz decken können.
Für weitere Auskünfte wenden Sie sich an:
Elena Ibello
Kommunikationsbeauftragte
Entlastungsdienst Schweiz
elena.ibello@entlastungsdienst.ch
Tel. 079 400 37 55