Autor:in
Elena Ibello
| Publiziert am
4.3.2021
Wer eine Krankheit oder Beeinträchtigung hat, lebt täglich mit Hürden und Beschwerden. Dass sich dies nicht nur körperlich auswirkt, sondern auch psychisch, liegt nahe. Betroffen sind viele: In der Schweiz leben rund 2,2 Millionen Menschen mit einer oder mehreren Krankheiten. Ihre An- und Zugehörigen sind stets mitbetroffen. Sie brauchen die Möglichkeit, die eigene Resilienz zu stärken.
Zum Tag der Kranken vom kommenden Sonntag, 7. März 2021 ruft der Entlastungsdienst Schweiz zusammen mit anderen Organisationen dazu auf, offen über Krankheiten und Beeinträchtigungen zu sprechen. Im vergangenen Jahr wurde deutlich: Gesundheit ist nicht selbstverständlich und wir geraten schnell in eine Situation, in der wir auf Unterstützung angewiesen sind. Auch ohne Pandemie: Wir alle sind im Laufe unseres Lebens mit Krankheiten und Beeinträchtigungen konfrontiert – sei es als Angehörige, sei es, weil wir selber eine Diagnose erhalten oder einen Unfall erleiden.
Krankheiten und Beeinträchtigungen schränken nicht nur körperlich ein, sie haben auch einen Einfluss auf unsere Psyche – für Direktbetroffene wie für Angehörige.
Darüber offen zu reden, ist wichtig. Denn es zeigt Betroffenen, dass sie nicht alleine sind und dass wir als Gesellschaft dem Thema Gewicht geben.
Ob und wie stark eine Krankheit – oder eine Krise wie die Corona-Pandemie – seelisch belastet, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Die Fähigkeit, eine schwierige Situation zu meistern und aus dieser mit einem guten Selbstwertgefühl und manchmal sogar gestärkt herauszugehen, wird in der Fachwelt Resilienz genannt. Die gute Nachricht: Diese Widerstandsfähigkeit ist von klein an bis ins hohe Alter erlernbar. Es lohnt sich, in guten Zeiten in die Resilienz zu investieren.
2,2 Millionen Menschen in der Schweiz leben mit einer oder mehreren Krankheiten. Am Tag der Kranken vom 7. März 2021 stehen sie und ihre Angehörigen im Mittelpunkt. Wir wollen zeigen, dass Menschen mit Krankheit und Beeinträchtigung vielleicht verletzlich, aber stark sind. Dass wir uns alle gegenseitig stützen und auf uns selbst achten können und sollen.
Doch Resilienz zu entwickeln passiert nicht von selbst: Ein wichtiger Aspekt ist die Gemeinschaft, das soziale Umfeld. Dazu zählen Freunde, Familie aber auch neue Kontakte, zum Beispiel mit Menschen, die ein ähnliches Schicksal teilen oder dieses bereits bewältigt haben.
Und noch etwas ist wichtig für uns als Gesellschaft: Nicht alle haben die Möglichkeit, sich ausreichend um sich selbst zu kümmern. Aber genau das ist nötig, um psychisch gesund zu bleiben – gerade in Zeiten von Krisen. Angehörige von Menschen mit Krankheit oder Beeinträchtigung sind häufig – und wenn nur mental – im Dauereinsatz. Ihre Aufgabe als Betreuende ist anspruchsvoll. Umso mehr brauchen sie Entlastung und Ausgleich, um selbst gesund zu bleiben.
Der Entlastungsdienst Schweiz fordert deshalb: Betreuung und Entlastung zuhause muss für alle Menschen zugänglich sein. Und das heisst auch: finanziert werden. Dafür setzt sich der Verein Entlastungsdienst Schweiz seit Jahren ein. Auch dieses Jahr. Konkrete Forderungen stellt der Entlastungsdienst Schweiz in der zweiten Jahreshälfte öffentlich vor.
Tag der Kranken
Jeweils am ersten Märzsonntag findet in der Schweiz seit über 80 Jahren der «Tag der Kranken» statt. 2021 lautet das Motto «Verletzlich, aber stark».
Der «Tag der Kranken» ist ein gemeinnütziger Verein. Mitglieder sind sowohl Patientenorganisationen als auch Gesundheitsligen, Branchen- und Fachverbände, die Schweizerische Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und-direktoren (GDK) sowie andere im Gesundheitswesen tätige Vereinigungen und Verbände.
Entlastungsdienst Schweiz
Der Entlastungsdienst Schweiz ist der Dachverband kantonaler Vereine und Mitglied beim Verein «Tag der Kranken». Er verfügt über einen Pool von rund 830 Betreuungspersonen, die jährlich in fast 1’700 Haushalten knapp 150'000 Stunden Entlastung leisten. Der gemeinnützige Verein, eine professionell geführte Non-Profit-Organisation, hilft mit festen Bezugspersonen in der Betreuung zuhause. Dies ermöglicht Austausch und soziale Interaktion für alle. Auch für die betreuenden Angehörigen, die entlastet werden.
Der Dachverbandsetzt sich ein für die Anliegen von betreuenden Angehörigen und für die Verbesserung ihrer Rahmenbedingungen. Unter anderem lancierte der Entlastungsdienst Schweiz dazu den Tag für pflegende und betreuende Angehörige vor sechs Jahren in der Deutschschweiz und macht damit regelmässig am 30. Oktober auf die Situation betreuender Angehöriger aufmerksam. Das Thema für das Jahr 2021 lautet: Bezahlbare Betreuung für alle.
Für weitere Auskünfte wenden Sie sich an:
Elena Ibello
Entlastungsdienst Schweiz
Kommunikationsbeauftragte