Eine neue Studie von Sotomo im Auftrag des Entlastungsdienstes Schweiz und der Paul Schiller Stiftung zeigt, wie durch gute Betreuung Gesundheitskosten gesenkt werden können. Die Befragungsergebnisse legen dar, dass durch gezielte Unterstützung und Betreuung zuhause nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen verbessert, sondern auch kostspielige Heimaufenthalte vermieden oder herausgezögert werden können. Zudem führt sie zu einer Verbesserung der Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Betreuung bei den Angehörigen.
In der Schweiz leisten Angehörige jährlich rund 80 Mio. Stunden unbezahlte Pflege- und Betreuungsarbeit für nahestehenden Menschen mit Krankheit oder Beeinträchtigung. Damit sie ihre eigene Gesundheit erhalten können, brauchen sie regelmässige Entlastung. Die Befragung zeigt, dass bereits weniger als acht Stunden Entlastung pro Monat ausreichen, um die Lebensqualität der betreuten Personen und ihrer Angehörigen erheblich zu verbessern. Die Ergebnisse zeigen ausserdem, dass 43% der betreuten Personen über 65 Jahren ohne die Betreuung in ein Pflegeheim eintreten müssten. Diese Vermeidung von Heimeintritten kann zu einer Reduktion der Gesundheitskosten führen.
Regemässige Entlastung durch Betreuung zuhause stärkt die psychische Gesundheit und Selbstsorge der betreuten Personen und ihrer Angehörigen. Sinnstiftende Alltagsaktivitäten stärken die Selbständigkeit und Lebensqualität der betreuten Person. Gleichzeitig ermöglicht es den Angehörigen notwenige Verschnaufpausen. Der Berichtzeigt zudem, dass Angehörige dank der Entlastung weiterhin erwerbstätig bleiben. So können sie einen Beitrag zur Behebung des Fachkräftemangels leisten und weniger Einbussen bei ihren eigenen Altersrenten erleiden.
Die Studie liefert zudem deutliche Hinweise, dass Betreuung zuhause die Zahl der Heimeintritte reduzieren kann. Daher stellt die vermehrte Finanzierung von Betreuung eine kostengünstigere Alternative zum Bau von teuren Pflegeheimen dar. Gemäss Prognosen des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums OBSAN wird die Zahl der Pflegebedürftigen in der Schweiz bis 2040 um 69% steigen. Ohne Ausbau von Betreuungsangeboten zuhause wären 921 neue Pflegeheime nötig, die jährlich 6.4 Mrd. Franken kosten und zusätzliche Mrd. an Investitionen erfordern würden.
Grafiken und Kurzinfos zur Studie
Verfasst von: Kim Böhlen
Medienmitteilung als PDFKim Böhlen
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