Es liegen schwierige Zeiten hinter uns allen und noch hat sich die Situation nicht vollständig entspannt. Aber die Coronakrise kennt zum Glück auch zahllose Heldinnen und Helden – zum Beispiel beim Entlastungsdienst Schweiz. In den vergangenen Wochen durften wir ein paar von ihnen vorstellen und ihre Geschichten erzählen. Es waren Geschichten von betreuenden Angehörigen und engagierten Mitarbeiter*innen, die auch in dieser herausfordernden Zeit Menschen unterstützen und weiterhin dafür sorgen, dass es den betroffenen Menschen gut geht.
All diese Geschichten haben uns sehr bewegt und uns Hoffnung gemacht, und wir sind dankbar, diese Held*innen in den Reihen des Entlastungsdienstes Schweiz zu wissen.
Es waren viele Geschichten – und dennoch zeigen sie nur einen Bruchteil der herausfordernden Situationen, die in der Schweiz in zahllosen Familien Alltag sind. Für alle diese zahllosen Familien, für alle diese Heldinnen und Helden des Alltags, stehen die Protagonist*innen in unseren Heldengeschichten. Und weil es so wichtig ist zu zeigen, was Betreuende im Alltag leisten, möchten wir ein paar von den Geschichten an dieser Stelle erneut ins Scheinwerferlicht rücken. Stellvertretend für alle, die sich tagtäglich um Menschen kümmern, die Unterstützung brauchen.
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Sascha betreut seine drei Töchter allein, da seine Frau eine Hirnblutung bekam und in der Reha ist. Die Mädchen 3, 5 und 8 Jahre alt, beschäftigen Sascha während dieser Zeit intensiv. «Es fühlt sich an wie ein Trainingslager ohne Pause. Die Älteste sitzt bei mir im Büro und löst Aufgaben, während die Jüngeren beschäftigt werden müssen. Ich muss permanent präsent sein, Streit schlichten, mich um das Essen kümmern und dabei sollte ich auch noch Home-Office erledigen.» Glücklicherweise geht es Saschas Frau besser,nachdem sie zuerst halbseitig gelähmt war. Ihr Denkvermögen war aber nie betroffen. Nach zwei Monaten Reha darf seine Frau nun wieder nach Hause kommen und die nächsten 6 Monate werden sehr intensiv bleiben. Auch Helden brauchen eine Pause: Sascha hat den Entlastungdienst engagiert und Betreuerin Rahel kommt drei Tage pro Woche. Sie kümmert sich um die Kinder, geht mit ihnen in die Natur, backt und spielt mit ihnen. Sascha atmet auf: «Ich weiss, dass die Kinder gut aufgehoben sind und kann mich auf meine Arbeit konzentrieren.»
Die Betreuerin Jeannette Hüssy betreut seit drei Jahren Frau Kyburz, die damals noch in einem Altersheim wohnte. Schnell merkte Jeannette, dass Frau Kyburz in der Altersinstitution unglücklich war und sorgte dafür, dass die damals 78-jährige Frau wieder in eine eigene Wohnung ziehen konnte. Als sie ernsthafte Probleme mit den Augen und später dann mit den Knien bekam, war es wieder ihre Betreuerin, die sich um eine gute ärztliche Versorgung kümmerte. Heute braucht Frau Kyburz nicht einmal mehr eine Brille und sie ist viel mehr unterwegs, seit sie schmerzfrei laufen kann. Besonders in der aktuellen Situation, ist Frau Kyburz sehr dankbar für die Besuche ihrer Betreuerin und begrüsst sie jedes Mal mit einem Lächeln. Dann ist auch Jeannette Hüssy glücklich: «Diese Momente, in denen ich sehe, dass meine Hilfe etwas bewirkt, motivieren mich jeden Tag aufs Neue».
Denise Maurer betreut ihren Sohn,der mit einer schweren körperlichen und geistigen Behinderung lebt. Darcy ist 34 Jahre alt und braucht 24 Stunden am Tag Unterstützung, teilweise Intensivpflege. Seit dessen Geburt betreut und pflegt die 59-jährige Denise ihren Sohn Tag und Nacht, sieben Tage pro Woche. Viele Jahre davon war Denise alleinerziehend. Zuletzt konnte sich Denise so einrichten, dass sie zwei freie Nachmittage pro Woche hatte. «Ich bin so froh um diese Nachmittage, an denen ich meist die Einkäufe und andere Besorgungen erledige.» Um Darcy vor dem Coronavirus zu schützen, verzichtete Denise eine Zeit lang auf die Einsätze des Entlastungsdienstes. Aber da ihr Mann nun wieder täglich zur Arbeit fahren muss, kommt die Betreuerin vom Entlastungsdienst Schweiz jetzt wieder regelmässig bei der Familie vorbei. Das freut Denise sehr: «Sie ist einfach ein Schatz und wir freuen uns immer, sie zu sehen.»
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