Krankheiten und Beeinträchtigungen wirken immer auch auf die psychische Verfassung von Betroffenen. Betroffen sind sowohl Erkrankte als auch ihre An- und Zugehörigen. Sie sind angewiesen auf die Möglichkeit, die eigene Resilienz zu stärken.
Wer mit einer Krankheit oder Beeinträchtigung lebt, hat täglich mit Hürden, mit Einschränkungen und Beschwerden zu leben. Dass sich dies nicht nur körperlich auswirkt, sondern auch psychisch, liegt nahe. Betroffen von diesen vielschichtigen Herausforderungen sind zahllose Menschen: In der Schweiz leben rund 2,2 Millionen Menschen mit einer oder mehreren Krankheiten. Ihre An- und Zugehörigen sind stets mitbetroffen.
Im vergangenen Jahr wurde deutlich: Gesundheit ist nicht selbstverständlich und wir geraten schnell in eine Situation, in der wir auf Unterstützung angewiesen sind. Ob und wie stark eine Krankheit – oder eine Krise wie die Corona-Pandemie – seelisch belastet, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Die Fähigkeit, eine schwierige Situation zu meistern und aus dieser mit einem guten Selbstwertgefühl, manchmal sogar gestärkt herauszugehen, wird in der Fachwelt Resilienz genannt.
Diese Widerstandsfähigkeit ist von klein an bis ins hohe Alter lernbar. Es lohnt sich, in guten Zeiten in die Resilienz zu investieren.
Am Tag der Kranken vom 7. März 2021 stehen die Menschen mit Krankheit oder Beeinträchtigung und ihre Angehörigen im Mittelpunkt. Wir wollen zeigen, dass sie auch Kämpferinnen und Kämpfer sind. Dass wir uns alle gegenseitig stützen und auf uns selbst achten können und sollen. Resilienz zu entwickeln ist keine Einzelkämpferhandlung: Ein wichtiger Aspekt ist die Gemeinschaft, das soziale Umfeld.
Doch nicht alle haben die Möglichkeit, sich regelmässig um sich selbst zu kümmern, um psychisch gesund zubleiben – gerade in Zeiten von Krisen.
Das trifft auch auf betreuende Angehörige zu. Ihre Aufgabe ist anspruchsvoll. Umso mehr brauchen sie Entlastung und Ausgleich, um selbst gesund zu bleiben.
Der Entlastungsdienst Schweiz fordert deshalb: Betreuung und Entlastung zuhause muss für alle Menschen zugänglich sein.
Und das heisst auch: finanziert werden. Dafür setzt sich der Entlastungsdienst Schweiz seit Jahren ein. Auch dieses Jahr: Konkrete Forderungen dazu stellt er in den kommenden Monaten öffentlich vor.
Verfasst von: Elena Ibello
Medienmitteilung als PDFElena Ibello
Entlastungsdienst Schweiz
Kommunikationsbeauftragte
elena.ibello@entlastungsdienst.ch
Telefon: 079 400 37 55
Resilienz, auch Widerstandskraft genannt, ist kein fixer Zustand, sondern ein lebenslanger Prozess und beginnt bereits in der Kindheit. Hat jemand diese innere Stärke, kann er oder sie besser mit Krankheiten, Krisen und Verlusten umgehen, denn er oder sie ist überzeugt davon, dass es irgendwie weitergeht. Forschende haben herausgefunden, dass mehrere Faktoren die Widerstandskraft erhöhen. Diese sind zum einen in uns selbst begründet und werden zum anderen von aussen beeinflusst durch positive Rollenbilder, stabile Lebensverhältnisse, ein stimulierendes Lern- und Arbeitsumfeld, die Möglichkeit für Weiterbildung und Perspektiven sowie mindestens eine feste und zuverlässige Bezugsperson.
Menschen sind widerstandsfähiger, wenn sie:
1. Eine optimistische Einstellung zu Veränderungen haben und auf ihre Fähigkeiten vertrauen.
2. Objektive Leistungsgrenzen akzeptieren und Rahmenbedingungen realistisch einschätzen können.
3. Probleme offen ansprechen und lösungsorientiert vorgehen.
4. Ein gutes Stressmanagement haben sowie für ihre Bedürfnisse und Regenerationszeiten sorgen.
5. Selbstverantwortung und Eigeninitiative übernehmen.
6. Bei Überforderung Hilfe annehmen und ihre Beziehungen und Netzwerke pflegen.
7. Für das eigene Leben Visionen, Werte, Sinnhaftigkeit und Ziele entwickeln.
8. Offen bleiben und improvisieren können bei unvorhergesehenen Ereignissen.