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IGAB fordert nationale Strategie für die Angehörigenbetreuung ​

Anlässlich des Tags für betreuende Angehörige vom 30. Oktober ruft die Interessengemeinschaft Angehörigenbetreuung IGAB den Bund dazu auf, eine nationale Strategie für die Angehörigenbetreuung zu entwickeln. Der Entlastungsdienst Schweiz unterstützt diese Forderung als Mitglied des IGAB-Vorstands.

Pflegende Angehörige im Fokus

Der kürzlich veröffentlichte Bericht des Bundesrates vom 15. Oktober 2025 beleuchtet das Modell, bei dem Angehörige von Spitex-Organisationen angestellt werden, um pflegerische Leistungen zu erbringen. Die Regierung sieht darin keinen unmittelbaren Handlungsbedarf.

Die IGAB beurteilt dies anders: Sie sieht dringenden Regelungsbedarf, um einheitliche Rahmenbedingungen, Qualitätssicherung und den Schutz der pflegenden Angehörigen zu gewährleisten. IGAB-Geschäftsleiterin Valérie Borioli Sandoz betont, dass die neue Praxis zwar Chancen bietet, aber ohne klare Leitplanken Risiken birgt:

«Der Bericht des Bundesrats bringt Licht in eine boomende Praxis, bleibt jedoch unvollständig. Mehr Transparenz bei Rechnungsstellung und Statistik ist unerlässlich, damit klar ist, dass die Mittel tatsächlich in Betreuung, Ausbildung und Begleitung investiert werden.»

Arbeitgebende in der Verantwortung

Ein weiterer Schwerpunkt der IGAB ist die Rolle der Unternehmen. Da viele betreuende Angehörige berufstätig sind, spielt die Unterstützung durch Arbeitgeber eine zentrale Rolle. Der Bundesrat hat im Sommer eine Kosten-Nutzen-Analyse veröffentlicht, die zeigt: Betriebliche Massnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Betreuungspflichten lohnen sich - sowohl sozial als auch wirtschaftlich.

Die IGAB fordert, dass Unternehmen stärker Verantwortung übernehmen, um betroffene Mitarbeitende zu entlasten und langfristig im Arbeitsprozess zu halten.

Einheitliche Regeln für ein wachsendes Modell

IGAB-Präsident Adrian Wüthrich mahnt an, dass das Modell der bezahlten Angehörigenpflege dringend einen klaren gesetzlichen Rahmen braucht:

«Angesichts der raschen Entwicklung dieses neuen Versorgungsmodells muss ein nationales Regelwerk die Praxis regeln.»

Der Bericht des Bundesrates gehe auf diese Forderung nicht ein und beschränke sich auf eine statistische Definition der betreuenden Angehörigen. Ein Schritt, der nicht ausreicht, um Gleichbehandlung und Qualität schweizweit sicherzustellen.

«Ein Weg zur fairen Absicherung der Angehörigenbetreuung»: Interview mit Adrian Wüthrich

Am 30. Oktober 2025 wird Adrian Wüthrich die Position der IGAB zum Modell der bezahlten Anstellung von pflegenden Angehörigen bei unserer Tagung «Sorge tragen: Betreuung als Wirtschaftsfaktor – Zeit für politische Lösungen» im Zentrum Paul Klee in Bern präsentieren.

Anmeldung zur Tagung

Zur Medienmitteilung der IGAB

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