Mit einer grosszügigen Spende von 20'000 Franken unterstützt die Cornelius Knüpffer Stiftung den Entlastungsdienst Schweiz. Im Interview erklärt Karolina Biro, Geschäftsführerin der Stiftung, weshalb Betreuung zuhause den Alltag von älteren Menschen und ihren Angehörigen verbessert und wie wichtig die langfristige Sicherung solcher Angebote ist.
1. Frau Biro, was hat die Cornelius Knüpffer Stiftung dazu veranlasst, den Entlastungsdienst Schweiz zu unterstützen und wie passt dies in die übergeordneten Förderziele der Stiftung?
Die Cornelius Knüpffer Stiftung engagiert sich unter anderem für die Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität älterer Menschen. Im Fokus steht der Erhalt ihrer Selbstbestimmung und Selbständigkeit sowie ihre soziale Teilhabe. Wir setzen auf eine bedarfs- und wirkungsorientierte Förderung. Unsere Stiftung unterstützt den Entlastungsdienst Schweiz, weil er dazu beiträgt, dass ältere Menschen möglichst lange im vertrauten Umfeld leben können. Viele von ihnen sind dafür auf die Unterstützung von Angehörigen angewiesen, welche Betreuungs- und Pflegeaufgaben übernehmen. Damit die Angehörigen selbst gesund bleiben und ihre eigene Lebensqualität erhalten können, benötigen viele von ihnen Entlastung.
2. Wie trägt die Tätigkeit des Entlastungsdienstes Schweiz Ihrer Meinung nach zur Verbesserung der Lebensqualität im Alter bei?
Die Lebensqualität der betreuten Personen und ihrer Angehörigen wird durch die gezielte Unterstützung zu Hause gesteigert. Die stunden- oder tageweise Entlastung leistet einen Beitrag zur Bewältigung des Alltags und zur Stabilisierung belastender Betreuungssituationen. Sie fördert die psychische Gesundheit – sowohl der betreuten älteren Menschen als auch der betreuenden Angehörigen. Der Entlastungsdienst schafft Freiräume für die Angehörigen und ermöglicht ihnen, neue Energie zu tanken. Dabei ist es wichtig, dass sich die Unterstützung nach den individuellen Bedürfnissen richtet.
3. Welche Herausforderungen sehen Sie für den Entlastungsdienst Schweiz in den kommenden Jahren und wie kann die Unterstützung der Cornelius Knüpffer Stiftung dazu beitragen, diese zu bewältigen?
Die demografische Entwicklung und insbesondere die Alterung der Bevölkerung stellen grosse Herausforderungen dar. Im Jahr 2050 wird jede*r zehnte Schweizer*in über 80 Jahre alt sein. Die sich verändernde Altersstruktur wird einen erhöhten Bedarf an Entlastung zur Folge haben, wobei die Frage einer nachhaltigen Finanzierung immer dringender wird. Betreuung ist nicht flächendeckend öffentlich finanziert und die Betroffenen müssen die Kosten oft selbst tragen. Es ist sehr erfreulich, dass der Entlastungsdienst seine Dienstleistungen zu sozialverträglichen Tarifen und, wenn nötig, mit zusätzlichen Reduktionen anbietet. Es ist heute wie auch in Zukunft zentral, dass gute Betreuung und Entlastung für alle zugänglich sind, unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten. Hierzu braucht es auch die Unterstützung der öffentlichen Hand. Die Cornelius Knüpffer Stiftung freut sich sehr, bereits heute einen Beitrag zur Finanzierungssicherheit des Entlastungsdienstes leisten zu können.
4. Möchten Sie noch etwas anfügen?
Ja, wir möchten uns beim gesamten Team des Entlastungsdienstes für die wichtige und wirkungsvolle Arbeit zugunsten älterer Menschen und ihrer Angehörigen bedanken. Ihre Tätigkeiten bieten eine konkrete und wirksame Antwort auf die Bedürfnisse der wachsenden älteren Bevölkerung.
Der Entlastungsdienst Schweiz bedankt sich bei der der Cornelius Knüpffer Stiftung für die grosszügige Unterstützung und die wertschätzende Zusammenarbeit. Zuwendungen wie diese ermöglichen es uns, Betreuung zuhause für alle zugänglich zu machen.